Prag sagt der Spielsucht den Kampf an und will nun ein Drittel aller Spielotheken schließen.
Ab Juli soll die Schließung schrittweise vorgenommen werden
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In der tschechischen Hauptstadt soll ab Juli die Zahl der Betreiber von Automaten schrittweise um ein Drittel verringert werden. Das ist zumindest das Ziel der neuen Verordnung, welche von der Kommission für die Regulierung des Glücksspiels des Prager Magistrats akzeptiert wurde. Dieses ist einem Bericht des Online-Dienstes Novinky.cz zu entnehmen. Allerdings muss über diese Verordnung noch die Prager Stadtversammlung entscheiden – nach der es zur Schließung von 120 Spielotheken kommen soll. Diese Verordnung basiert auf der Grundlage der neuen Beschränkungen, die auf Initiative mehrerer Stadtteile erarbeitet wurde.
Bereits im vergangenen Herbst kam es zu Verboten
Bereits im vergangenen Herbst hatten einige Stadtteile (5, 7 und 8) ein totales Verbot des Glücksspiels in ihren Bezirken beschlossen. Der Stadtverordnete Ondrej Mirovsky wurde von Novinky.cz zitiert. Dieser erklärte, dass er froh darüber sei, dass es endlich gelungen sein, den Forderungen der Rathäuser zu entsprechen in Bezug auf die Nulltoleranz. Und dieser Erfolg sei umso größer, da die Glücksspiellobby sich aktiv darum bemüht habe, das Anhörungsverfahren der Verordnung auf die lange Bahn zu schieben.
Die Koalition hat sich vertraglich verpflichtet
In dem Koalitionsvertrag der neuen Prager Koalition aus ANO, CSSD und der Dreier-Koalition (Gründe, KDU-CSL und STAN) verpflichteten sich die Parteien zu einer flächendeckenden Nulltoleranzlinie gegenüber dem Glücksspiel. Die Stadtverordnete Petra Kolinska kündigte an, dass die Grünen im September einen Vertrag vorlegen werden, der das Ziel hat, die Spielotheken in der gesamten Hauptstadt „auszumerzen“. Interessant wäre natürlich zu wissen, wie viele der Spieler in Prag damit letztendlich bei den Online-Casinos hängen bleiben.