Gegen die immer mehr ausgeprägt werdende Glücksspielsucht möchte auch das Bundesland Hessen vorgehen. Hessen ist das erste Bundesland welches eine Sperrdatei einführt und dies durchsetzt. Diese Sperrdatei ist gültig für alle Spielhallen die in Hessen ansässig sind. Es war absehbar, dass dies auf Kritik stoßen wird. Sehr kritisch sehen der Münzautomaten-Verband und die Spielsuchtexperten diese Spieler-Sperr Datei, denn das Konzept welche bereits läuft, wäre mangelhaft. Die Institutionen sind sich einig in diesem Punkt, aber das war es auch schon, denn geht es um den Grund der Einstellung, gehen deren Meinungen sehr weit auseinander.
Hessen setzt als einziges Bundesland die Spieler-Sperr Datei in Spielhallen durch. Das System hat den Namen „OASIS“. Schon kurz nachdem dieses System eingeführt wurde, wurde es auch schon zu einem Streitpunkt, vor allem bei dem Münzautomatenverband stößt das System sauer auf. Laut Spielsuchtexperten müsse das Konzept geweitet werden, denn das Problem wird nicht gelöst, wenn Spielhallen kontrolliert und Spieler gesperrt werden. Wolfgang Schmidt-Rosengarten, der Geschäftsführer der hessischen Landesstelle für Suchtfragen hatte dabei zu bedenken, dass Menschen die betroffen sind von der Spielsucht alles nutzen werden, damit ihre Spielsucht befriedigt werden kann. Es wäre absolut nicht damit getan, wenn in Spielhallen die Sperrdatei eingeführt wird.
Pathologische Spieler finden sehr schnell zu der nächsten Spielmöglichkeit. Sollten sie gesperrt sein in den lokalen Spielhallen, werden sie Casinos oder Kneipen aufsuchen wo sie spielen können. Sehr oft ist der Weg auch nicht weit in ein angrenzendes Bundesland, in welchem es dieses Konzept nicht gibt. Auch keine Sperrdatei gibt es für Lotterien. Möchte man einen Effekt erzielen, müssen alle Bereiche verbunden werden, das komplette Land muss sich daran beteiligen und es müsste eine Sperrung der Betroffenen erreicht werden, welche allgemein gültig ist. Die große Frage ist, ob sich dies überhaupt jemals umsetzen lässt. Derzeit ist es nicht der Fall, dass Deutschland bereit wäre für diese Maßnahmen.
Seit ca. einem dreiviertel Jahr gibt es in Hessen die Sperrdatei, dies macht sich auch an dem Jahresumsatz der Spielhallen bemerkbar, es würden mehr wie 26% Bruttospielerträge fehlen in den Kassen. Der Landesvorsitzende des Münzautomatenverbandes sieht das Problem, dass nicht alle Kunden ihre Daten preisgeben möchten, sie spielen dann lieber in Online Casinos, wo nicht so viele Daten preisgegeben werden müssen und es gibt dort keine Sperrdateien. Aber auch dort gibt es keinen Schutz vor schwarzen Schafen und keinen Schutz vor der weiter wachsenden Spielsucht. Es gibt nur wenige seriöse Online Casinos, welche ihre Kunden schützen können.
Fürsprecher gibt es auch, vor allem das hessische Innenministerium. Auf eigenen Wunsch ließen sich bereits seit Mai 2014 um die 7.500 Spielhallen Besucher sperren, um nicht in die Sucht zu geraten. Die Spielhallen setzen sehr oft dabei auf die Hilfe von Angehörigen der Betroffenen, dass diese wenn es die Situation erforderlich macht, einschreiten. Eine solche Sperre gilt jedoch meist nur ein Jahr. Bisher ist noch nicht geklärt, was nach diesem Jahr geschieht und ob eine vorzeitige Auslösung der Sperrung möglich ist.